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Zwischenzeit

Zwischenzeit hier in Berlin, ohne Mann und Kinder aber mit Sommerhitze und Clownsarbeit

Die erste Hälfte der Sommerferien war Ostsee,mit geheimem Bernsteinsammelstrand – mein älterer Sohn bemerkte sehr passend:” Mama, die Ostsee ist nicht zum Baden, aber am Strand da kann man alles machen was man sich nur erträumen kann!”

soviel freie Fläche sind wir nicht gewohnt von kroatisch kuschligen Stränden, da rutscht man zusammen, bis keine Hand mehr zwischen das eigene Handtuch und das des fremden Nachbarn passt.

Uckermark mit weiterem, weiten Himmelserlebnissen.

Rhön.  Schweinehaxen  und eine Flora ganz oben auf den Bergen die mir Entzückenslaute entlockte die bei meinen Söhnen ein “Mama Du bist PEINLICH!”

und meinem Mann ein höfliches Schweigen hervorriefen.

Da gab es Blumen,die ich aus meiner Kindheit erinnere und später nie wieder sah und Blumen,die ich noch überhaupt nie gesehen und gerochen habe.

Auch für meine Kinder hatte die Rhön einiges an Vergnügung zu bieten, frei von Peinlichkeit.

In der Rhön sprießen die Pilze hoch und die Rutschen fallen tief

Meine Mutter hat mir ganz neue Seiten an sich offenbart, sie ist eine wunderbare Boxautofahrerin und ich kann mir durchaus vorstellen mit ihr zusammen im Boxauto bis ans Ende der Welt zu fahren.

Auch die Fallrutsche ließ sie nicht mehr los, immer wieder ist sie hinauf und hat sich mit einem lauten Schrei in die Tiefe fallen lassen,unten angekommen wollte sie mich jedes mal überreden mit ihr in die Tiefe zu stürzen – liebe Mutter, Du bist über 60, gib mir noch ein paar Jahre,dann habe auch ich genug Mut beisammen und stürze mich mit Dir dort hinunter, für jetzt schau ich Dir lieber dabei zu.

Und die Puppen?

Verfolgt von einer schwarzen Regenwolke kämpfte ich mit unserem neuen Wurfzelt, das angeblich in ein paar Sekunden zusammen zu bauen ist – nur nicht von mir- mein schlauer, großer Sohn stand daneben, gab schlaue Ratschläge der peinlichen Mutter und schaute in der Gegend herum, was das Zelt auch nicht zusammenfaltete, mich aber dazu brachte ihn zusammenfalten zu wollen, geschimpft hab ich geflucht, er solle seine blöden Ratschläge für sich behalten und lieber mal seine Hände benutzen und selbst versuchen dieses Wunder neuster Technik zusammenzufalten –

“Aber Mama, schau doch, die Frau gleich neben uns macht Puppen, so wie Du!”

Und wirklich,folgendes Bild bot sich mir:

vertraute Materialien

Mein Sohn, schau weiter in der Gegend herum, Du siehst mehr als ich und wichtigeres- was ist schon ein wiederspenstiges Wurfzelt gegen Puppentrikot,Wollfließ,Schlauchverband und Abbindegarn!

Da hatten eine Schweizer Puppenmacherin neben einer deutschen Puppenmacherin geschlafen und wären nicht zwei wache Kinderaugen gewesen wir hätten uns weiterhin nur virtuell gekannt.

Keine vier Meter neben mir kämpfte Sonja Pfister-Renggli von www.puppenmacherei.ch mit den Unbillen des Campingwesens -wobei sie weitaus weniger zu kämpfen schien als ich.Sie erzählte mir wie sie vor wenigen Tagen noch durch Berlin geradelt ist und sich fragte wo sie denn alle wohnen die Berliner Puppenmacherinnen, und ob ihr wohl eine über den Weg laufen würde.

Wie schon zuvor von den Teilnehmerinnen meines Puppenkurses in der Schweiz, erzählte mir auch Sonja, das in der Schweiz die Puppenmacherinnen sehr alleine stehen – tut Euch zusammen, es gibt sie die Schweizer Puppenmacherinnen, Sonja näht schon seid 28 Jahren, meinen tiefsten Respekt,Puppen und hat außerdem einen Laden für Puppenzubehör.

Hoffentlich auf bald in der Puppenmacherei liebe Sonja!

Berlin bot mir noch einen lauen Sommerabend mit einer Bollywoodgröße Asha Bhosle, ich wußte gar nicht wen ich da sah muss ich zugeben, doch die begeisterten Bewegungen der alten lilahaarigen Inderin vor mir verrieten mir, hier singt ein Stück über 80jährige Geschichte – das sie so alt ist diese charismatische Dame auf der Bühne weckte eine große Vorfreude auf die Zukunft in mir…

ihr werdet Euch denken können welche Musik mich seitdem begleitet

möge auch Euer Sommer eine große Disco Station sein.

Ahoi

Laura