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Winter Ade

… weg ist der Schnee! Wunderschön war er.

Kälteklirren, gedämpfter Stadtkrach und dann am letzten Schneetag auf allen Bäumen, Sträuchern und Fädchen Rauhreifkristalle. Eine von Kopf bis Fuß in Kristalle gekleidete Welt. Jeden Morgen Tee und Kaffee am Bärenpopo und dann den Tagen beim Dahinplätschern zugesehen, mit der Nähmaschine dem ganzen einen fleißigen Soundtrack verliehen und hin und wieder Maske und Nase auf und als Clown dagewesen, so gut es halt noch geht. Zwei besondere Highlights waren eine Stunde durch den frischen Schnee mit Mariengold um den Schlachtensee, und einmal Rodeln im Friedrichshain mit meinen Geschwistern. Da sind wir losgezogen wie früher, nur eben viele Jahrzehnte später und die Holzschlitten gab es auch nicht mehr, dafür Plastikkisten, Tüten und den Hosenboden. Es war eine solche Freude zu sehen wie die Menschen sich die Hänge hinabstürzten und Jauchzten und Jubelten. Wagemutig ohne Ende, ein Wunder dass nicht jede Sekunde der Hubschrauber landen musste. Und doch tat es so gut, die Menschen zu sehen wie sie sich trauen und freuen wie schon lange nicht mehr nur an einem Hügel und Schnee. Das hat mir ein bisschen den Glauben an die Menschheit zurückgegeben, ist ja viel Vorsicht und Angst in der Welt momentan, so dass man sich das Trauen schon fast abgewöhnt hat. Schlitten,Bobs,Kuchenbleche,Koffer, Bauabsperrungen,Skier,Skateboards, Snowboards, alles was rutschte war willkommen. Auch das ist der Mensch, habe ich mir gedacht,ein hoch kreatives Wesen das sich Freuen kann und nebeneinander in Frieden Hänge hinabrutscht , nicht nur ein Konsument der neuesten Elektronik und der latesten Angst. Dieser Schneeeinbruch hat mir ein bisschen den Glauben an die Menschheit zurück gegeben.

Jetzt ist er Weg, der Schnee ,doch das jauchzende Stürzen bleibt mir in Erinnerung und trägt hoffentlich ein bisschen durch die matschige Zeit, bis das erste Grün sich zeigt.

Wahrscheinlich habt auch ihr Eure Winterschätze eingesammelt, mögen sich reichen bis es grün wird und hell.

herzlich

Laura