
Der Januar war lang, gefühlt doppelt so lang wie ein Januar sein sollte. Doch es war ein schöner langer Januar.Manchmal habe ich überlegt mit welchen Worten ich das Jahr 2022 auf meinem Blog beginnen könnte. Meist waren es Wörter über den Tod. Ich denke gerne über den Tod nach, ganz einfach weil er Teil des Lebens ist. Die Natur war besinnlich, ich war besinnlich, die Welt spielte verrückt wie so oft, aber der Welt hatte ich eine schöne breite Rutschbahn über meinen Rücken gebaut, und dort konnte sie mir mehrmals am Tage hinunterrutschen, wenn sie das wollte. Ich hatte ein paar schöne Filmtips für Euch gesammelt. Dann kam der Februar und ich wurde ein kleines bisschen wehmütig, dass es nun langsam galt zurück zu gehen in die Welt, sich wieder mit zu teilen, es war so ruhig im Rückzug. Nicht immer und nicht gleich. Zu Anfang bettelte ich meine Kinder an, ihre Storys schauen zu dürfen, ja wirklich, mir fehlten die vielen bunten Bilder auf Instagram, plötzlich gab es da große ungefüllte Zeitlücken, die galt es erst mal auszuhalten. Meine Kinder verweigerten mir natürlich den Einblick in ihre Storys :” Mama spinnst du? – du hast doch selbst gesagt du willst Pause machen!” – ja ich spinne, eindeutig spinne ich und ich bin ganz froh drum, dies noch zu bemerken.
Bald spann ich sehr zufrieden mit mir selbst, getrennt von der bunten Bilderwelt vor mich hin. In der Bahn schaute ich die Menschen an, oder den Fußboden, den Himmel oder auch Graffiti, was halt so vorbei zog an den Fenstern. Zu Hause schaute ich in Bücher oder Filme. Schön war das, sehr schön. Und wenn ich nicht mehr arbeite, weil ich es nicht mehr brauche, um Geld zu verdienen werde ich wieder vor mich hinschauen und es genießen. Doch da kein Mensch weiß, wann das sein wird, beginne ich jetzt wieder mit den bunten Bildern und werde auch darüber froh sein, wenn auch anfangs bestimmt überfordert.
Mit dem Februar kamen die Skiferien und mit den Skiferien ein wunderbares Wettererleben in den Alpen. Sonne, Schneesturm, Tauwetter am nächsten Morgen doch wieder alles weiß und am Himmel ein blau, das kein buntes Bild blauer sein könnte als dieses echte, gewaltige Himmelblau. Jeden Tag mindestens vier Stunden zu Fuß und allein durch weiß und blau und Tannenduft gelaufen, während die restliche Familie es vorzog Hänge hinab zu jagen. Ich habe so viel Luft und Licht und Zeit getankt, dass es vorbei war mit der Besinnlichkeit und den Gedanken über den Tod. Jetzt nur noch eine anhaltende Faszination über all die Lebendigkeit auf der Erde. Die Filmtips gebe ich Euch immer noch, denn sie passen genau so gut zum Tod wie zum Leben – logisch, gehört doch beides zu einander.
Frisch aus den Ferien, hinein ins Covidkrankenlager. Alle auf einen Streich. Jetzt ist die Quarantäne so gut wie ausgestanden und ich bin so froh und erleichtert, dass wir es nun hinter uns haben und dieses ständig drohende positiv auch die Rutschbahn über meinen Rücken nehmen darf. Erst mal keine Sorge mehr über Arbeitsausfälle wegen positiv, einfach nur maximale Erleichterung. Nun könnte ich Euch die köstlichsten kafkaesken Telefonodyssen aus dem Krankenlager berichten was die deutsche Behördlichkeit und ihren wunderentzückenden Vorschriftenmaßnahmenkatalogbestimmungswahnsinn angeht , doch trefflicher als Kafka könnte ich es nicht und verweise hier auf ihn und was er schon damals beschrieb und heute mehr Gültigkeit denn je besitzt.
Der Februar hatte es eilig, ist schon fast wieder dahin und ich stecke bereits mitten in Kursvorbereitungen, nähe und nähe und freue mich darüber , dass ich das kann und damit sogar meinen Lebensunterhalt verdiene. Schönes Leben, auch wenn der Februar jetzt beschlossen hat Regen vom Himmel fallen zu lassen ich habe noch so viel Schnee und Berge und Licht im Gepäck, dass ich noch einmal auf die breite Rutschbahn auf meinem Rücken verweise, dort kann auch einiges an Regen hinunterstürzen bis es mich trübsinnig stimmt, und außerdem ist Regen wunderbar für die Erde. Also falle Regen falle! Willkommen 2022 mögest Du reich an freudigen Überraschungen sein und die Menschheit sich erholen von ihrer Dummheit und Missgunst.
und hier nun endlich die Filmtips:” dont Look up” zu finden bei Netflix /” Die Bücherdiebin “nicht bei Netflix aber bei googleplay und apple TV und “Soul” auch bei apple und google
schön dass ihr da seid, lest was ich schreibe, meine Kurse besucht und meine Puppen kauft, damit tragt ihr eindeutig dazu bei meine kleine Welt ein großes Stück weniger kafkaesk sein zu lassen – Danke dafür!
Laura