ein gesegnetes Jahr wünsche ich Allen.Fast drei ganze Wochen im Dorf in Kroatien, ohne Internet. Wunderbar war es und langweilig. Immer mehr entdecke ich die heilende Wirkung der Langeweile- auch wenn die Langeweile im Augenblick des Erlebens nichts anderes ist als Langeweile. Ein für mich kaum zu ertragender Zustand bin ich doch ständig am werkeln,häkeln,lesen oder etwas nützliches am erledigen.Doch jetzt bin ich erholt und meine Vorsätze im neuen Jahr sind, mir nicht all zu viel vorzunehmen,meine Internetnutzung noch weiter einzuschränken,schon jetzt bin ich kein Surfer im www,doch allein die tägliche email Korrespondentz frißt Zeit, habt also bitte Nachsicht, wenn die Antworten kurz ausfallen, und meine Arbeit auf die Zeit zu begrenzen in der die Kinder in Schule,Kindergarten oder Bett sind,wurde mir doch letztes Jahr von meinen Söhnen vorgeworfen:” Mama, du machst immer nur PUPPEN ,PUPPEN,PUPPEN”.
Viel Zeit habe ich strickend vor dem Ofen verbracht,bald folgen Fotos der Ergebnisse,doch momentan ist es zu grau zum fotographieren.
Doch bevor ich mich strickend zurückziehen durfte war eine Strecke von 1650km zu bewältigen.14 Stunden und eine halbe haben wir gebraucht und uns damit einen Familienorden verdient,haben wir doch alle unsere jeweiligen Aufgaben bestens erfüllt: die Kinder ,still sein und sich Gedanken darüber machen,ob wir mit all den Feuerwerkskörpern von vor drei Jahren(wir wollten sie endlich loswerden,drum haben wir sie mitgenommen)auch gut über die Kreuzung( auch nach wiederholter Korrektur,die Grenze blieb für die Kinder “die Kreuzung”)kommen würden oder alle im Gefängnis landen würden. Mein Mann ,fahren. Ich, ein bisschen fahren und viel sitzen.
Der Rückweg dauerte 16Stunden und dazwischen gab es Hausschlachtung (wohl das männliche Gegenstück zum Marmelade einkochen)
Mein Mann und seine Tante säubern die Därme,unser Sohn ist sich noch unschlüssig, ob lieber Schlachten ,oder doch Marmelade einkochen,letzteres riecht besser,ersteres ist spannender
der Haken für das Schwein
der Haken hält.
Nun folgen einige blutige Bilder,die ich den Vegetariern unter uns ersparen möchte und zum Schluß wird alles wieder sauber gemacht
Jetzt wissen unsere Kinder wo ihre leckeren Würste,Schnitzel und Braten herkommen und sie sind weiterhin begeistert von diesen Schweinereien. Auch ich habe als Kind die Schweinehälften auf dem Hof hängen sehen, und die dicken Euter,aus denen die Milch zum Frühstück kam und ich bin froh das auch meine Kinder Kühe nicht für sprechende, lila Wesen aus dem Fernsehn halten.
Nun weitern zu dem was zwischen 14 Stunden Hinweg und 16 Stunden Rückweg lag.
Viel Kaffee,Schnaps und Zucker,Sonne,Sonne,Sonne,die Kinder sind in Dorf und Bergen verschwunden,ich saß strickend vor dem Ofen oder auf dem sonnigen Balkon.
Auf der Bocciabahn rollten die Kugeln bis spät in die Nacht
und ich jagte mit meiner Kamera Bildern hinterher. Ich hatte mir vorgenommen für jede der 12 Rauhnächte ein Foto zu machen, fast ist es mir gelungen und so werde ich nun jeden Monat eins dieser Fotos hier zeigen.
Das Januarfoto
Was gar nicht auszuhalten war an Langeweile habe ich einach weggelaufen. In die Berge durch die Felder. Licht und Luft.
Am ersten Januar bin ich 2Stunden einen Wallfahrtsweg den Berg hinauf zur Kirche
und wieder hinunter ins Tal und in die anbrechende Dunkelheit gelaufen
Jetzt bin ich wieder in Berlin, es ist grau, doch habe ich diesen Weg noch in den Füßen und da fliege ich hinweg übers Grau, oder gar hinein um es zu genießen.
Die ersten Puppen sitzen schon auf meinem Tisch und warten,bald gibt es wieder Fotos.
Seid herzlich gegrüßt
Laura