Wieder Winter, wieder Schnee,wieder Ski,wieder Sonne! Noch mehr Schnee als letztes Jahr,noch mehr Pisten,noch mehr Luft getankt und noch mehr Angst gehabt.
Es war herrlich und schrecklich.
Luft,Sonne und stunden lang draußen sein, da habe ich aufgetankt, doch die Pisten erschienen mir steiler als je zuvor, meine Skikünste dürftiger als je zuvor, und der Mut hat mich gleich ganz verlassen. Ich bin in etwa da angelangt wo ich als Teenager aufgehört habe mit dem Skifahren.Wir waren nicht mit den Eltern ,aber mit der Schule. Lag Schnee, und der lag immer, fiel der Turnunterricht aus wir wurden in einen Bus verfrachtet und an die Wasserkuppe gekarrt und da hieß es dann drei Stunden leiden. In der Gruppe mit den Bedürftigsten, im Schneepflug in großen Bögen die Piste hinab und mit dem Bügellift in einer Zitterpartie wieder nach oben, meist bin ich vor oben schon wieder rausgefallen und wieder nach unten gerutscht. Alles ein wenig kalt,nass , verschwitzt und unglaublich schwerfällig. Doch für manche war es ein Riesenspaß.
Nächstes Jahr werde ich mich auf des Schusters Rappen durch den Winterurlaub bewegen, oder habe bis dahin die Angst und die nicht vorhandenen Künste längst vergessen und wieder drauf auf die Bretter und hinunter den Berg.
Und doch war es wunderbar.
Die Stille im Schnee, die Ochsen vor unserer Unterkunft die sich in Zeitlupe durch den Tag bewegt haben, immer auf einem kleinen Pfad hin und her.
Jetzt frisch aufgetankt zurück, auch hier Sonne. Unser Großer war dieses Jahr zum ersten mal mit einer Jugendreisegruppe auf der Piste. Sieben Tage Pupertätsurlaub für uns drei anderen, ein voller Erfolg. Ein bisschen anders als erwartet, aber manchmal schlummern die kleinen und großen Himmelsgeschenke eben in den unerwartetsten Ecken.
” Mama, es war Super, aber nächstes mal komme ich wieder mit Euch!” auf die Frage warum, erzählt er ganz empört wie sie dem einen Zimmergenossen ständig alles hinterher räumen mussten, ” Mama vier mal am Tag haben wir das Zimmer aufgeräumt, außerdem hat der in meinem Bett Chips gegessen alles vollgekrümelt und sein Geschirr mussten wir auch abwaschen!” Ich genieße, grinse und schweige – ich denke das nennt man Karma.
Plötzlich bedankt er sich für das geschmierte Vesper,den abgeräumten Teller,das aufgehängte Handtuch,Dinge die ihm früher nie aufgefallen wären, doch langsam kehrt Normalität ein, er krümelt, ich räume ihm sein Zeug hinterher, mindestens vier mal am Tag, wieder ohne Dank – ich denke auch das nennt man Karma! Was meine Mutter an meiner Unordnung leiden musste… da habe ich wohl noch einiges abzuarbeiten – wo nur ist der Weg hinaus aus diesem Unordnungskarma, der absolut zu spät einsetzenden Einsicht in den Segen der Ordnung?
Zu jeder Reise gehört eine Musik, die zuhause wieder angekommen die Reise noch lange lange weiter leben lässt, unser Jugendreisenkandidat hat diesen sehr speziellen unterspannten österreichischen Alpenohrwurm aus den Fängen des www gezogen König der Alpen !!!
Und mit dem Jüngeren konnte ich in München ins Kino gehen, es war kalt und wir wollten es warm haben, Geschäfte alle durchkämmt, Gasthäuser ausgesessen,Kultur müde – blieb nur Kino und da gab es auch nicht wirklich eine Auswahl, sind wir in dieses bescheuerte Herz gelandet und ich muss sagen der Film hat mich berührt und auch mein Sohn war ganz angetan. Er hat mich berührt, nicht weil schauspielerisch oder in der Bildsprache besonders grandios, die Geschichte war es und wohl die Parallelen zu meinem eigenen Leben. Anna, eine Waldorfpuppe spielte eine zentrale Rolle und die Arbeit in einem Kinderhospiz. Leider konnte ich kein Foto von Anna finden, aber vielleicht wollt ihr Euch den Film ansehen es lohnt sich. Und ich bin gespannt, ob es Euch auch so geht, das jeder Anspruch an den Film hinter der starken,wahren Geschichte zurücktritt.
Meine Musik zu dieser Winterreise habe ich erst nach den Ferien entdeckt,Zeit ist eben doch eine relative Größe und ganz unverhofft einen wahren Schatz gehoben, doch dazu später, denn meine Arbeit als Clown Friedl ruft,gestern schon kamen sich Clown und Puppen kurz in die Quere, als ich schon im Kostüm, noch schnell das Telefon abnahm, weil ich dachte es sei die Schule der Kinder, es aber eine Teilnehmerin für den Märzpuppenkurs war und ich sie ganz kurz angebunden abwürgen musste – möchte mich noch einmal entschuldigen dafür – also meine Entdeckung soll nicht auch wegen der anderen Arbeit abgewürgt werden, sondern einen angemessenen Platz erhalten – und die andere Arbeit, die Arbeit als Clown, auch darüber möchte ich gerne mehr schreiben, aber auch das nicht heute, denn heute und jetzt scharrt Friedl mit den Hufen und fordert ihr recht auf Leben ein.
herzlich
Laura
und seid gespannt auf meine Entdeckung…