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Puppenklausur

Die erste Schulwoche in diesem Jahr habe ich zur Puppenklausur genutzt und getüftelt. Füße und Gesicht wurden einer besonders intensiven Tüftelkur unterzogen. Ein erster Eindruck wie sie vielleicht werden könnte meine Sulamit

und dann kam mal wieder alles in anderen Farben daher.

In Wollen– Farben.

Ein wunderbarer Wollladen in Berlin Friedrichshain, mein neuer Lieblingswollladen, mit ganz besonderen Garnen, wie sie mir zuvor noch nicht begegnet sind – ein Besuch lohnt sich unbedingt.

Zurück zu Sulamit, eine weitere Woche tüfteln und Stricken und nähen und Sticken und heute kann ich sie Euch endlich zeigen

wir haben uns in die Kälte gewagt, um ein paar helle Bilder zu bekommen, trotz dem grauen Himmel. Sulamit war ausgesprochen geduldig und kälteresistent, mir waren die Finger steif gefrohren nach zehn Minuten und ich musste mein neues Puppenkind sehr überreden wieder mit mir hinein zu gehen, ich glaube sie ist ein Schneekind ,eine Eisprinzessin.

Während meiner Puppenklausur bin ich wieder auf Sulamit Wülfing gestoßen, als Kind liebte ich ihre Bilder sie haben mich in stundenlange Träumereien und Märchenwanderungen versetzt,später fiehlen  sie dann in einer nüchternen Phase meines Lebens  der Schlichtheitszensur zum Opfer. Als ich mir die Bilder so anschaute, merkte ich, wie ich unbewusst seid Jahren versuche genau diesen ernsten, tiefen Ausdruck in meine Puppengesichter zu sticken, der mich früher an den Bildern Sulamit Wülfings so fesselte. Noch bin ich auf der Suche nach meiner eigenen Form, aber jetzt weiß ich wo ich sie zum ersten mal gesehen habe,diese Augen, die so viel erzählen und in mir seid meiner Kindheit herumspuken und ihre eigenen Geschichten erzählen wollen.

Später dann, als ich begann Puppen zu nähen bin ich auf Elisabeth Pongratz und ihre Puppen gestoßen, und auch hier wieder etwas im Ausdruck das mich nicht los ließ, ich aber nicht wußte warum – jetzt weiß ich es, es ist der gleiche Ernst, die gleiche Tiefe die mich schon als Kind so bei Sulamit Wülfing faszinierte.

Immerhin zu dieser Erkenntnis hat sie mich geführt die Puppenklausur. Und jetzt wißt ihr auch warum Sulamit Sulamit heißt und ich immer weiter tüfteln muss und in Klausur gehen muss um ihn zu finden, den perfekten Ausdruck, den Geschichtenversenkungsblick meiner Kindheit.

Auch Sulamit hat wieder ganz viel von meiner Zeit bekommen und ich habe es genossen, sie langsam unter meinen Händen Gestalt annehmen zu sehen und natürlich ist sie ganz anders geworden als auf meiner Skizze, sie haben nun mal ihr eigenes Leben die Puppen.

Die Schuhe sind aus Alpaka um eine Krokodielledersohle herum gehäkelt und bestickt mit Seide, Mohair und Perlen, verschließen lassen sie sich mit echten Glasknöpfchen.

Sulamits Kleid ist aus einem Mohair-Seide-Wollegemisch gestrickt

Und unter ihrem Kleid trägt sie eine Hemdhosenkombination aus alter Spitze und Stickerei.

Wir haben zauberhafte Stunden miteinander  verbracht, möge sie auch in ihrem neuen Heim von diesem Winterzauber viel verbreiten.Sie ist in meinem Etsy oder Dawandashop erhältlich.

In meinem Kopf spukt schon wieder etwas herum, gelb und rosa – ich bin gespannt was für eine Puppe das wohl wird, das einzige was ich jetzt schon weiß, sie wird wieder viel Zeit brauchen, und darauf freue ich mich, den Puppen von meiner Zeit zu schenken und mich nicht abzuhetzen.

eine gute Schneezeit wünsche ich Euch

Laura