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Pirts , ein Erlebnisbericht

 

Eine Pirts ist ein uraltes lettisches Saunaritual, was sich aber auch in anderen Traditionen im baltischen Raum findet, dies nur kurz zur Erklärung.

AMANITA IS A BITCH !!!

Bericht eines Pirts Rituals und einer Amanita Zeremonie.

Nachdem ich “Baltic Heallng“gesehen,  ergab sich auch gleich die Möglichkeit  an einem im Film beschriebenen  Pirts Ritual mit anschließender Amanita Zeremonie ,mit Ilga Gavare  aus Lettland, in Dortmund teilzunehmen.

 Dortmund klang wenig verlockend für mich, doch die eindrücklichen Szenen im Film waren stärker als der wenig verlockende Ort. Außerdem hatte ich um Amanitas Führung gebeten, während meines Mikrodosierungsprotokolls in  der Ausbildung bei Gerti.

 Wenn Amanita mich nach Dortmund ruft, dann komme ich eben nach Dortmund. Wir kennen uns noch nicht besonders lange, Amanita und ich, also wollte ich nicht gleich in den Widerstand gehen, denn ich will ja von ihr lernen. Es ist 8. März, Frauentag. Sieben Frauen treffen sich in einem Wohnzimmer , das in einen Seminarraum umgeräumt wurde. Eine der Frauen ist Andrea Lötscher, die Regisseurin des Filmes, die andere, Ilga Gavare ,eine der Pirtsmeisterinnen aus dem Film leitet die Zeremonie und 5 Teilnehmerinnen zwischen 20 und 70. Wir kennen uns nicht, sind uns ein wenig fremd und neugierig auf das was in den nächsten Stunden passieren wird.

Im Hof erwartet uns eine gewöhnliche Saunatonne die sich für die nächsten Stunden in eine Zauberhöle , die Gebärmutter des Urweiblichen verwandeln wird. Ilga ist eher still, zurückhaltend und nüchtern, praktisch. Sie erklärt uns in kurzen Worten den Ablauf, wir geben unsere Intention mit Bernsteinstaub in die Kerzenflamme. Dann ziehen wir uns aus und schlüpfen in unsere Bademäntel. Unwirklich und wunderbar absurd erscheint es mir, wie die Frauenkörper sich da in einem Wohnzimmer entblößen und wieder einhüllen und ich denke mir, dass nicht jedes deutsche Wohnzimmer das Privileg hat, solch sonderbaren Szenen als Kulisse zu dienen.

Wir nehmen Platz in der Sauna, sieben Frauen eng neben einander , fremd und vereint in unserer Nacktheit, den weiblichen menschlichen Körpern gezeichnet vom Leben. Jede Frau bekommt zwei Wedel aus Birkenzweigen, Schafgarbe und Vogelbeere, kleinere Wedel aus Linde und Beifuß. Langsam webt sich aus den einzelnen Frauen ein  einziges weibliches Wesen über Jahrhunderte hinweg. Ilga ist da und irgendwie auch nicht da, durch ihre Anweisung wie die Kräuterwedel zu gebrauchen sind  ergießt sich eine Fülle an Empfindung , Erinnerung und Verbindung in den kleinen heißen Raum aus, und zieht durch unsere geöffneten Poren direkt ins Nervennetz. Wir reden, lachen, schweigen, wedeln, seufzen, weinen, atmen, zaghaft beginnen wir zu singen und uns zu erinnern was Frau sein ist. Damals und jetzt, für jede einzelne und für das Kollektiv. Dampf zieht ins Dämmern, Düfte der Kräuter in unsere Herzen. Gegenseitig klopfen wir unsere Rücken mit den Wedeln ab, reiben unsere Rücken mit Kräutersalz ein und dann später den eigenen Körper überall mit Honig, der so wunderbar süß und nährend in alles dringt und eine Sinnlichkeit ergreift uns, fern von Sexualität nur durch das Erleben eine Frau unter Frauen zu sein, eingebunden in eine Schwesternschaft die trägt und gehen läßt. Wassergüsse, eintauchen in den Bottich und auftauchen, neugeboren eiskalt. Mit geschlossenen Augen in der Hitze sprechen wir uns gegenseitig Dank aus und Dank all den Generationen die vor uns waren und nach uns kommen.  Glasklar und eingebettet in all das tiefe Fühlen des eben erlebten in- mit -eins- sein der Natur ,taumeln wir zurück ins Wohnzimmer . 

Ruhen ein wenig und lassen uns vom  erlebten atmen. Gleich beginnt die Amanita Zeremonie und ich bin ganz selig und offen und voll der Erwartung des Wunderbaren. Nicht nur die Poren meiner Haut sind wohlig offen, auch die Poren meiner Seele sind auf absoluten Empfang gestellt.

Wir trinken Amanita Tee und legen uns auf die Matten, weiter geht es ohne Worte , nur Ilgas Stimme und ihre Trommel, Rassel und Glockenspiel dringt durch den Rauch von Kräutern und den Duft von Palo Santo. Ich liege und warte, voller Erwartung und es passiert : nichts. 

Davon hatte ich schon gelesen, das einfach nichts passieren kann ,wenn die Erwartung zu hoch ist eventuell.      Aber mir doch nicht, nicht jetzt wo ich so wunderbar entspannt und offen meinen Geist Amanita darreiche, dass sie ihn mit Erkenntnis, Bildern erfüllen möge… oder wenigstens, wenn es unbedingt sein muss ,mich an irgendein Trauma heran und hindurchführe… nichts kein Trauma, kein Schmerz, kein Glück, keine Erkenntnis…. das darf doch jetzt bitte nicht wahr sein, von Berlin nach Dortmund gereist für nichts, und das nach dieser tief empfundenen weiblichen Verbindung in der Pirts, da muss doch was kommen… nichts. 

Neben mir höre ich gleichmäßige Atemzüge bis Schnarchen. OK, wenn nichts kommt, dann will ich wenigstens schlafen, wie die Frau neben mir Denkste, nichts mit schlafen, ich bin hellwach und stocknüchtern. 

Nach einer Stunde würden wir eine zweite Tasse Tee bekommen, so wurde uns versprochen.            An die Hoffnung hänge ich mich, und bin die erste und blitzschnell bei der zweiten Tasse, sobald sie uns angeboten wird. Schließlich bin ich wach und da und hab ja sonst nichts zu tun. 

Gutes Pillzaroma rinnt mir in den Magen , ich lege mich zurück auf meine Matte und warte.         Nichts.       Ja so ein Scheiß, wie kann das sein. 

Das darf nicht sein.        Ich strenge mich an mich absolut zu entspannen, denn dann muss ja was passieren.          Nichts.        Da kommt mir eine Erinnerung, ich las, dass im hohen Norden nach Amanita Genuss die Edlen nach draußen gingen um sich zu erleichtern und das Volk mit ihren Näpfen im Schnee geduldig wartete ,bereit stand die Pisse aufzufangen, denn dort war Amanita noch zu 80% vorhanden, oder auch den Urin der Rentiere zu trinken die zuvor Amanita verzehrt  hatten.   Bis zu 7x nach Amanitagenuss kann man seinen Urin trinken, um die Inhaltsstoffe des Pilzes zurück in den eigenen Körper zu führen. So heißt es, ausprobiert hatten es die Menschen im Podcast den ich gehört hatte  selbst noch nicht.    Also beschließe ich zum Äußersten zu gehen und meinen Urin zu trinken.     Aber wie?    Ich kann ja jetzt nicht mit einem Becher den Raum verlassen und auf Klo gehen, was werden die anderen denken. Lass den Blödsinn Laura, nein nicht lassen- machen, ausprobieren, sei keine Memme.    Ich gehe aufs Klo, ohne Becher. Nehme meine hole Hand , bin keine Memme und trinke einen kleinen Schluck meines Urins , weniger ist mehr, heißt es doch immer bei der Mikrodosierung . Er ist farblos und schmeckt leicht salzig, von der Temperatur her wie die Milch, die ich als Kind frisch vom Bauern holte, kuhwarm.

Ich lege mich wieder auf die Matte. So jetzt aber. Ich habe alles getan, jetzt bist Du dran Amanita. Nichts. Oh doch etwas… totale Entkopplung von allem was mir heilig ist, von meinen Spirits mit denen ich bin wenn ich schamanisch arbeite, von den Engeln und Göttern meiner Kindheit von jeglicher Spur spirituellem Fühlens und Wissens. Ein da sein in nüchterner, langweiliger Materie. So etwas langweiliges ist mir noch nicht untergekommen in meinem Leben. Ein so abgekoppeltes aufs materielle reduzierte Erleben. Gähnende Langeweile .      Nichts.      Und langsam werde ich wütend.

Oder noch nicht mal wütend, etwas verstimmt eher und streitlustig.

 Ich setzte mich hin, zücke meine Schreibutensilien, werfe einen Rundblick auf die schlafenden, reisenden Frauenkörper, sind ja nix weiter als Körper , wie ich jetzt weiß und schreibe : 

„Amanita is a bitch!!  I feel absolutely disconnected, total trocken, nüchtern langweilig. A build a wall of disconectednes. longing for romantic feelings , nice kingbingrainbow sensation hullibully full mimimi. Nichts davon. Was bleibt, schickes Schamanenego bashing rechts und links und mitten in die Fresse . So eine bitch!  ….keine Reaktion…allein gelassen mit meiner nüchternen Daseinsform, ohne Schnickschnack, ohne next level.   Ich habe Hunger, my only longing was zu essen am besten Eisbein mit Sauerkraut und Klößen. Amanita left me with nothing just nüchterne Materie . looking for Erleuchtung ( so ganz heimlich, noch nicht mal vor mir selbst zugegeben, aber sie hats gemerkt) – Bruchlandung in nüchterne Materie.

Nix da, mit bisschen Anstrengung könnte ich mich in Rage schreiben, doch das too much Aufwand.  Keine Verachtung. Akzeptanz was ist. Alles ohne Schnickschnack. Könnte schreiben: schade drum, aber es ist mir nicht schade drum. Totale Nüchternheit. Amanita disconnected me from everything an left me with nothing.

Amanita is a bitch and I love her.

ein breites Grinsen ist mir auf die Seele geschrieben seid Dortmund ,Ich kann mir nichts wunderbareres vorstellen als diese geniale Mixtur aus tiefstem Fühlen und pragmatischster Nüchternheit, Amanita hat mich mit all ihrer Trickster Energie ins Mark getroffen.

 

Ich bin gespannt wie sie sich als nächstes Zeigen wird…

Ilga ist ein so wunderbarer Kanal, eine echte Hebamme, sie tritt zurück und lässt Amanita und die Pirtsspirits ihre Arbeit tun, hält den Raum ohne Schnickschnack voll Liebe.

Andrea, die Regisseurin des Films ” Baltic Helling” und ihr Mann sind wunderbare Gastgeber und Möglichmacher dieser Möglichkeiten. 

Ein Herzensdank an die drei ,und die Frauen mit denen ich diese Erfahrungen machen konnte. Hier durfte ich Verbindung erfahren und dadurch auch die Bedeutung von Nichtverbindung… Dualität as ist best.

Danke Bitch,                 …I LOVE YOU

…wenn Euer Interesse an der Pirts geweckt ist, hier gibt es ein paar Termine:

Pirts-Ritual mit Ilga Gavare  (trad. lettisches Sauna-Ritual mit jeweils einer Person)

21. und 22. August 2025 (ausgebucht!)

6. und 7. November 2025

Uhrzeiten:

9 – 10.30 Uhr

11 – 12.30 Uhr

14 – 15.30 Uhr

16 – 17.30 Uhr

Preis pro Person für das Pirts-Ritual: 150 €

Das Pirts-Ritual 1:1 mit Ilga Gavare dauert ca. 1,5 Stunden.

Es besteht aus 2-3 Durchgängen in der Fass-Sauna auf unserem Hof, mit jeweils einem kurzen Eintauchen in kaltes Wasser (Tauchbad) und einer anschliessenden Ruhephase (in einem Ruheraum im Haus).

Bitte jeweils 15 Minuten vorher da sein, damit das eigentliche Ritual pünktlich beginnen kann. Nach dem Pirts-Ritual könnt ihr duschen und euch im Ruheraum im Haus ausruhen (30-60 Minuten).

Mitbringen: 1 Saunatuch, 1 Duschtuch, Bademantel, Badelatschen für draussen, warme Socken für drinnen

 

 

 

WORKSHOP am 20. August SAUNAWEDEL UND BODYSCRUBS – Tagesworkshop mit Pirts

Ilga zeigt uns, wie wir selbst Saunawedel binden, worauf es ankommt, wie wir sie nutzen. Ausserdem stellen wir unsere eigenen Body-Scrubs mit Salz und Kräutern her.

Zum Abschluss gibt es eine Pirts.

Da nur 6-8 Frauen in die Pirts passen, sind die Plätze begrenzt. 11 – 19 Uhr. 120 € pro Person

 

 

 

Amanita Zeremonie mit Ilga Gavare  (in einer kleinen Gruppe mit max 8 Personen)

23. August 2025 nur für Frauen und 24. August 2025 für Frauen und Männer

8. November 2025 nur für Frauen und 9. November 2025 für Frauen und Männer

Ablauf der Zeremonie:

11 – 12 Uhr Opening Circle, bei dem wir uns kennenlernen und unsere Intention bekunden.

12 – 15 Uhr kurzes Pirts-Ritual in zwei Durchgängen mit jeweils 4 Menschen ( ca 40-60 Minuten)

15 – 18 Uhr Amanita Zeremonie (im Haus)

18 – 19 Uhr leichtes Abendessen (vegane Gemüse-Suppe)

19 – 20 Uhr Closing Circle

Preis pro Person für die Amanita-Zeremonie mit kurzer Pirts: 240 €

Nach einer Kennenlernrunde beginnt die Zeremonie mit einer kürzeren Pirts (30-40 Min) in zwei Durchgängen mit jeweils 4 Personen.

Die Amanita Zeremonie wird mit einer mittleren Dosis Amanita stattfinden. Ilga Gavare wird den Raum halten und es ist ihr wichtig, dass die Zeremonie in einer ruhigen Atmosphäre stattfindet.

Nach der Einnahme des Tees werden sich alle hinlegen.

Mitbringen:1 Saunatuch, 1 Duschtuch, Bademantel, Badelatschen für draussen, warme Socken für drinnen

Yogamatte oder Isomatte, 1 Wolldecke und Kopfkissen, Papier und Stifte zum Malen / Schreiben, bequeme Kleidung, Butterbrot o.. für Mittags, Wasserflasche

Wer nach der Zeremonie nicht nach Hause fahren möchte / sich abholen lässt, kann im Gemeinschaftsraum auf der eigenen Yoga-/ Isomatte übernachten.

Vorbereitung: Bitte 1 Woche vorher kein Alkohol trinken und Zucker und Weizenmehl reduzieren.

 

Anmeldungen an: andrea@mondrosen.com  Bei Fragen könnt ihr Andrea anrufen: 0173 5196441

 

Wer einen Eindruck von der Pirts und der Amanita-Zeremonie bekommen möchte, kann sich den Trailer oder den Film BALTIC HEALING ansehen: https://vimeo.com/ondemand/baltichealing