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Permatraumkulturerfüllung

Wie war es gut im Geaviva Retreat.

10 Tage unter freiem Himmel, höchstens etwas Schilf und Stoff zwischen meinem Kopf und den Wolken, Sternen, Sonne und Mond.

72h Permakulturkurs ,ein lange von mir gehegter Traum, konnte sich plötzlich erfüllen -mit unmittelbarem erfahren von Kreisläufen z.B. das Kompostklo, Trenntoilette . Urin und feste Stoffe gehen in getrennte Behältnisse, Urin kommt verdünnt an die Bäume als Dünger und feste Stoffe kompostieren noch ein Weilchen, hier helfen die Hühner, bevor sie dann auch zur Düngung genutzt werden… also die festen Stoffe… die Hühner selbst sind gute Permakulturmitarbeiter, sie scharren überall und hinterlassen Düngung und gelockerte Erde. 

Ich bin schwer verliebt in Hühner zurückgekommen nach Deutschland, habt ihr schon mal Kücken wachsen sehen? Wusstet ihr das Hühner irgendwann beschließen zu brüten und dann die anderen Hennen kommen und dem brütenden Huhn ihre Eier unterschieben und es bereitwillig sitzt und brütet bis die Kücken schlüpfen? Geschlüpft, folgen die Kücken dann ihrer „ Mutter“ und sie kümmert sich Tag und Nacht, sie stehen in ständiger Gackerkommunikation und wachsen wie der Wind. Ich bin fasziniert von Hühnern und sollten es eines Tages die Umstände zulassen, werde ich mir ganz sicher Hühner zulegen und ihnen beim Wachsen zu sehen. Überhaupt hat das Zusehen einen ganz besonderen Reiz bekommen seid dem Kurs, ist doch das Beobachten ein wichtiges Element in der Permakultur.

Earth care , people care und Fair share  ganz kurz gefasst, das ist Permakultur.

Andere haben schon gut und viel geschrieben über Permakultur am besten ihr  durchforstet das Netz und lest dort nach, wenn es Euch interessiert . Für alle die doch gerne die Welt retten möchten, auch nur heimlich eingestanden , ist Permakultur auf jedenfall ein nützliches Werkzeug und auch für die  jenigen, die jeden Rettungsgedanken aufgegeben haben, schaut Euch an was in ihr steckt, der Permakultur, der großen Enzyklopädie alten und neuen Wissens rund um die Natur und ihr wunderbares Zusammenspiel … wenn denn da der Mensch nicht immer seine Finger mit im Spiel haben müsste … und doch ist der Mensch auch ein Stück Natur und sein ständiges dazwischen Funken, wird wohl auch einen Sinn ergeben… so habe ich mir gedacht als ich ganz oben auf der Steinspirale saß und die Sonne im Meer verschwinden sah.

Wir spülen unsere Scheiße mit Trinkwasser hinunter! Wußtet ihr das? Ich habe diese klaren Worte gewählt, weil es mir erst wieder richtig bewußt wurde als ich da saß auf dem Kompostklo, der Unterhaltung der Hühner lauschend und den Staubflocken zusehend die im Lichtstrahl tanzten der durch die Bretter viel. Das ist schon krass dachte ich mir, wir spülen unsere Scheiße mit Trinkwasser herunter und anderswo trinken die Menschen, scheiß Wasser !  Und wieviel Liter Trinkwasser fließen da täglich in die Kanalisation wisst ihr das?

Mir wurde einiges sehr bewußt auf diesem Klo und ich hatte den dringenden Wunsch möglichst vielen Menschen so ein Klo und die damit verbundenen Erkenntnisse zugänglich zu machen.

Vielleicht brauchen unsere wohlhabenden Teile der Welt dringender Kompostklos, als die weniger Wohlhabenden Teile der Welt Wasserklosetts, vielleicht würde es dann schneller gehen mit der gerechteren Verteilung der Ressourcen auf der Welt?

Und das ist ja nur die eine Richtung in die ich geschaut habe… schaue ich ins Klo, und das ist unvermeidbar, da immer mit Sägespäne oder Asche „ nachgespült“, besser nachgeworfen wird, sehe ich meine Exkremente und die Exkremente der anderen. Wann habt ihr zu letzt Eure Exkremente gesehen? Und wußtet ihr, das früher , leider heute nur noch wenige, jede gute Ärzt*in erst einmal Auskunft wollte über die Beschaffenheit von Exkrementen und Urin des Patienten? Wir sollten auch heute wieder lernen mit der Nase tiefer ins Klo uns zu neigen, unsere Ausscheidungen kennen lernen, wir könnten uns viele Gänge, viel Zeit in Wartezimmern mit Lektüre schlechter Illustrierter und deren Werbung sparen.

Es ist schon etwas her, dass ich dort war und ins Klo geschaut habe, aber während ich darüber schreibe wird es wieder ganz lebendig, Hund Katze und Hühner friedlich vereint zur Siesta im Schatten der offenen, spiralförmigen Küche… schon mal gehört von den Mustern der Natur… auch hoch spannend, schaut Euch um, was seht ihr, Spiralen, Waben…? Hochspannend, die Natur unter dem Gesichtspunkt ihrer Muster zu betrachten… und wußtet ihr das Gemüse besser gedeiht wenn es in natürlich geformten Beeten wächst? Auch so ein offenes permakultur Geheimnis, denn den Formen wohnen spezielle Kräfte inne.

Nur wenn das Wiesel kam, da gab es Ärger, Hunde und Katzen jagen es, Hühner fliehen es und auch der Esel der ein etwas abseitigeres Leben führte, weil gerade in der Pubertät und sehr bockig, gab sein schräges, gebrochenes I AHH dazu.

Und die Ameisen, unermüdlich im Einsatz die Welt rettend vor verwesenden Wesen, sie komplett verwertet den natürlichen Kreisläufen wieder zuführend.

Noch Stunden könnt ich schwelgen in all meinen Beobachtungen, doch jetzt bremse ich mich, denn die effektivsten und schönsten Beobachtungen sind doch die selbst erfahrenen.

Natürlich hatten wir auch menschliche Lehrerinnen Karmela Kiš die sich mit ihrem Mann sehr um das Auftauchen der Permakultur in Kroatien verdient gemacht hat, Barbara Scheltus, die selbst eine Permakultur Farm im Norden führt, inklusive Campingplatz, dort will ich auch unbedingt mal übernachten, still soll es sein und wasserreich und alles wachsend wie wahnsinnig und natürlich Sabine Engelhard, die zu beschreiben es mindestens einen weiteren Artikels brauchte, ganz kurz, sie ist Architektin und Schreinerin, hat Arbeitskraft und Humor für eine ganze Kompanie und eines Tages den Ruf vernommen in See zustechen – geträumt getan und jetzt ist sie das Herz von Geaviva, ein wunderschöner Ort für alle die der Erde ganz nah sein wollen, weil sie wissen das da noch andere Dimensionen existieren und die Erde nicht nur eine gelungene Mischung organischen Materials ist.

Aber am besten ihr seht selbst. Und dann war da noch Siegrid mit ihren Hydrolaten, früh morgens zum Sammeln von Cistusblüten , Immortelle und Salbei schon auf den Beinen und mit ihr, eigentlich immer ihr schon voraus ihr köstlicher Humor, ah was konnte ich mich freuen, als Clown in den Ferien mal ganz entspannt im Liegestuhl sich kringeln vor Lachen. Um die Hydrolate zu riechen müsst ihr allerdings einen Schweizer Wochenmarkt aufsuchen, sollte es bald auch andere Vertriebswege geben lasse ich es Euch wissen, sie sind himmlisch. Beste Seife und wirklich gute Creme und Öle findet ihr im Shop von Gea Viva. Ich habe selbst gesehen wie die Zutaten gesammelt und gemischt wurden und zum ersten mal erfahren, das Seife machen nicht unbedingt ganz ungefährlich ist…

Mit meiner Mutter und einer Freundin von ihr durfte ich diese 10 Tage erleben, es war wunderbar, ein solches Geschenk, zu sehen das meine Mutter und ich 10 Tage gemeinsam nicht nur überleben, sondern regelrecht genießen konnten und ich würde es jeder Zeit wieder tun und nicht nur wegen des angenehmen Zusammenseins und sich sein lassen Könnens, auch wegen des Abenteuers. Solltet ihr je die Möglichkeit haben mit zwei, ich sag es mal ganz harmlos, mittelalten bis älteren Damen eine Reise zu unternehmen mit einem Bus und natürlich einem Separettklo  ( ganz ähnlich dem Kompostklo, nur eben für unterwegs) an Bord, dann zögert keine Sekunde sondern sagt sofort ja… wir wurden sogar von der kroatischen Zivilpolizei angehalten!!! Und die Delfine umsprangen unsere Fähre, in all den 20 Jahren in Kroatien habe ich bis jetzt keine Delfine gesehen, doch sobald da noch zwei seltsame, wunderbare Damen mit an Bord sind schauen sie aus dem Wasser, das wollen sie sich nicht entgehen lassen, tanzen für uns…

Ganz still wurde es auf der Fähre, als sie plötzlich auftauchten aus der Salzwelt, die meisten vergaßen sogar ihre Handys zu zücken. Ich zücke meines schon lange nicht mehr, da es nicht mehr in der Lage ist Fotos zu speichern, zu alt und voll, doch glücklicherweise waren meine beiden Abendteuerinnen mit neuesten Geräten und viel Speicherplatz ausgestattet, sonst gäbe es jetzt nur schwarz auf weiß, Worte und weiter nichts

Ach ja… eigentlich bin ich ja in der Sommerpause, doch da das ganze Jahr eine ziemliche Pause war habe ich beschlossen Euch zu berichten aus meiner Pause, solange bis ich beschließe, dass es viel zu heiß ist für weitere Berichterstattung… aber dann kommt auch noch ein altes neues Handy für mich in den Süden, ein Foto taugliches und dann gibt es vielleicht doch ganz viele Bilder die zu Euch wollen… und natürlich die Puppen, die gibt es auch, ich nähe Puppenkleider im Schweiße meines Angesichts und häkel Perücken im Schatten unseres Mispelbaumes, denn im August gibt es zwei Puppenkurse in Österreich und im September einen in Basel, es bleibt also beim Reisen, bis auf weiteres.

Einen tiefhöchsten Dank an all die Menschenpflanzentiererdundhimmelwesen die diese schöne Zeit dort ermöglicht haben. Verneigung!

herzlich aus der Hitze

Laura

… fast hätte ich es vergessen, das ganze ereignete sich in Kroatien, auf Brač…