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Nichts bleibt so wie es ist

Roter Staub, ständiger Begleiter. Ja es gibt Schwalben in Indien, sie teilen sich den Himmel mit Milanen und Krähen. Heute morgen, mit der Dämmerung habe ich ein Geräuscheliste erstellt:
1. Krähenkrächzen
2. Kotzräuspern mit anschließendem Ausspucken eines anderen Hausbewohners, vertrautes Geräusch, war schon am Morgen zuvor zu gleicher Zeit zu hören
3.Blätterrauschen
4.Waschmaschinengerumpel
Wir sind angekommen, nein,ja, vielleicht. Viele Menschen, überall,überall sind sie ,stehen plötzlich vor dir,tauchen auf und wieder weg,Hunde und natürlich Kühe, Seesterne in  am Strand, Fische Fliegen,Hippies, Yoga, Auragym, Himalaya Acupressure Treatment,Fullmoondance…Farben,Tatoos, Roller,Saris, Palmen – nicht unter Kokosnusspalmen aufhalten, könnte tödlich sein,keine Milch ohne Abkochen trinken, Eier nur gut durchgebraten, kein Leitungswasser trinken, kein Klopapier der Hintern wird geduscht und dann luftgetrocknet. Meine Jungs waren erst sehr entsetzt darüber, auch über unsere ärmliche Unterkunft, sie hatten sich ein bisschen Luxus erhofft und wollten gerne gleich wieder weg – gestern Abend sah es dann schon wieder anders aus, ob wir nicht länger bleiben könnten als zwei Monate? Der Tag hatte ihnen auch so einiges geboten: spazieren unter Mongobäumen, über Müllkippen, erste Kontakte mit der einheimischen Flora und Fauna, als Guide einen Gleichaltrigen, der seid Jahren hier lebt und seine Winter hier verbringt .
Hier – eine Welt die ich noch so gar nicht verstehe, alles voll und viel und roter Staub und Russen, überall Russen, die sich russisch benehmen, und eine heimliche Sympathie für dieses russich sein, denn sonst sind es ja gerne die Deutschen in den Urlaubsorten die einen so peinlich berühren in ihrer Eigenart, ihren Sportsandalen, weißen Beinen und bleichen Sonnenhüten ihrer unbedingten Hingabe ans Urlaubsland geschützt mit Lichtschutzfaktor 60.
Gestern 16Uhr im Palmenhain zwischen Strand und Unterkünften ein kleiner dicker Junge, vielleicht vier,allein,in der Hand: Wasserflasche,Brett und Stöcke, roter Rücken,Badehose. Beim näherkommen stellt sich das Brett als IPad heraus, dass einen russischen Zeichentrickfilm abspielt.
Heute Morgen am Strand zweite russische Begegnung. Wir schauen auf die kleinen Haifische und Krebse im Fischerboot, als eine blonde Frau aufgeregt auf mich zu kommt und mich zu sich winkt, ich folge, weil ich glaube sie möchte den Fischern Fische abkaufen und hat Verständigungsprobleme. Ein kleiner Krebs hat sich im Fischernetz gefangen ” You have ( Scherenbewegung mit den Fingern)” ” I will help, this is life, I have to save, understand?” ” back to sea, back to life !” ” help,help” – Ich verstehe, hier muss Leben gerettet werden, Krebsleben, ich rufe meine Kinder mit den kleinen ,geschickten Händen, vielleicht können sie das Leben retten, sie bemühen sich ein wenig, doch erkennen schnell, hier herrscht das Schicksal über das Leben – ich versuche der russischen,blonden Retterin klar zu machen ” sorry – that is life” – sie aber gibt sich so schnell nicht geschlagen, geht zum Netzt zurück, um den Krebs zu befreien und sie hat es bestimmt geschafft, vielleicht hat das Fischernetz jetzt ein paar Löcher, doch die wird der Fischer bestimmt flicken – Schicksal wird er sich denken an einem Strand voller Hippies zu leben.
Bilder folgen später
staubig
Laura