


…jetzt ist mir passiert, was mir noch nie passiert… wunderschöne Worte gefunden, bestimmt die allerschönsten ever… und falscher Klick, weg waren die Worte, da sitze ich suche und finde nichts…
es ging um Ostern. Ostern war rosa. Mit Avocado gefärbt. Frühlingssekunden, gierig aufgesaugt und gleich wieder grau am Himmel und wie ganz insgeheim es doch schön ist, dass der Frühling nur schleichend sich einstellt und nicht so überstürzt und nach einem halben Frühlingstag gleich in einen viel zu heißen, staubtrockenen Sommer crasht.
… na ja, wie gesagt, es klang schöner, runder, ohne “ever” und “crasht”, aber es ist weg und im wesentlichen ging es ums Wetter. der Wetter und Naturbeobachtung gebe ich mich hin wie selten, brauche ich, als Ausgleich für Zahlentabellen und sonstige Coronarien derer ich müde bin.
Ostern hat auch diesen wunderschönen luftigen Gruß von Mariengold uns ins Haus geschneit, mit einem ordentlichen kulinarischen Genuss, was eine Freude.
Kulinarisch geht es weiter. Sie rufen wieder, die Wildkräuter. Löwenzahn, Brennnessel,Giersch,Taubnessel,Veilchen,Gundermann,Schafgarbe,Schabockskraut, Vogelmiere, ein grüner Teppich bis in die letzte Faser angereichert mit Vitaminen, Mineralien und sonstigem Zauber, da kann jede Gemüsetheke eines noch so biologischen Anbieters sich für ein paar Wochen still zurück ziehen.
Dieses jähr hatte es mir vor allem die Vogelmiere angetan, ganz früh schon schoß sie aus dem Boden in Berlin, rund um die Baumscheiben der Straßenbäume glühte ihr frisches Grün und ich musste mich sehr zusammenreißen nicht vom Fahrrad zu springen und mich direkt neben der Fahrbahn wie eine grasende Kuh nieder zu lassen. Die Hunde hielten mich davon ab, all ihre Hügel und sich hebende Beine… Vogelmiere schmeckt süßlich, fast wie frischer Mais.
dieses Buch kann ich sehr empfehlen, wenn auch ihr den Supermarkt links liegen lassen wollt und lieber sammeln geht:” Die Wildpflanzenapotheke”, könnt ihr in jedem Buchladen bestellen, dort könnt ihr rein ohne Test und Termin, mit Maske, zumindest hier in Berlin. Ich habe mir das Buch selbst gekauft, es handelt sich hier also nicht um Werbung sondern echte Überzeugung. Wobei Werbung ja auch oft aus Überzeugung geschieht…
Beim Wildpflanzen sammeln müsst ihr natürlich darauf achten, dass die Pflanzen aus einer sauberen Umgebung stammen, also kein Kunstdünger, keine Jauche, kein Hundedünger. Jedes Jahr bin ich aufs neue fasziniert wie lange die Kräuter frisch bleiben, selbst die Veilchenblüten. Waschen und in Dosen, oder Gläser mit Deckel in den Kühlschrank, so habt ihr über eine Woche immer frische Kräuter. Beim Sammeln aber ruhig ein paar ungewaschene Kräuter essen, Vitamin B12!
Diesmal ist mir ein Graupensalat mit Wildpflanzen eingefallen, als ich all die Pracht vor mir sah, neben Wildkräuterpesto/Smoothie , alte Klassiker. Hier das Rezept:
Gerstengraupen,Wildkräuter,Zitrone,Olivenöl,Salz,Pfeffer, wenn gewünscht Ziegenkäse und Walnüsse.
Die Graupen in reichlich Wasser mit etwas Salz kochen, bis sie sich gut zwischen den Zähnen anfühlen. Ich koche sie immer mit ganz viel Wasser, da ich das Gerstenwasser gerne mit etwas Zitrone warm oder auch kalt trinke. Reichlich Wildkräuter auf in gewünschte Größe schneiden. Veilchenblüten und Taubnesselblüten, Gänseblümschenblüten und was sonst noch an Blüten zur Hand ist ganz lassen. Nun aus Zitronensaft und einem klein bisschen Zitronenabrieb, Salz ,Pfeffer und Olivenöl eine Vinaigrette rühren, oder im Schraubglas verschütteln. Nun, Graupen,Kräuter und Vinaigrette gut verrühren mit Blüten, Käse und Walnüssen garnieren.
Genießen!
Ich finde es köstlich und liebe auch das Gefühl von Graupen im Mund sehr.
Soweit die Frühlingssekunden
herzlich
Laura