Drei Arbeitsfelder – und manchmal synchronisieren sie sich auf wunderbare Weise – diesmal die Puppen und der Clown.
Für alle Leser, die es noch nicht wissen: mache ich keine Puppen, bin ich als Clown für die Roten Nasen unterwegs, bin ich nicht bei den Puppen oder Clown, steh ich auf der Bühne, stehe ich nicht auf der Bühne, schlafe ich oder bin schon wieder bei den Puppen…
Ich habe an drei Schwestern gearbeitet, drei Puppen Ari
und Mo, Mo hat schon ein neues Zuhause gefunden,die anderen sind noch gespannt darauf wohin die Reise geht
Da sind auch meinem Clown Friedl drei Schwestern ins Leben gelaufen.
Weiter darüber berichten lasse ich Friedl mit ihren eigenen Worten, nur die Namen habe ich mir erlaubt zu entfernen,vielleicht ersetzt ihr sie durch Ari,Mari und Mo…
ich verabschiede mich von Euch für heute und übergebe Friedl das Wort
herzlich Laura
Prinzessin aus dem Barfußland
du bist mir unbekannt
und doch hast Du mich tief bewegt
wie du hinweggeschwebt
drei Schwestern
zwei Clowns am Totenbett
Abschied
Zwischenzeitlich hier vertreiblich
zwei beste Rosen in der Hand am Bäckersstand
eine Fremde Frau: „ Sie haben aber ein schönes Kleid an!“
„Ja, das ist meine Berufskleidung!“
„In welcher Zunft sind sie denn tätig?“
„Clown!“
„auch in der Fastenzeit!“
„ allzeit bereit!“
Schaun auf die Zeit.
Die SBahn nicht verpassen.
„ja, bitte, kommen sie nach vier,
dann ist auch meine kleine Tochter hier!“
Das war gestern am Telefon
Die Mutter, der Tochter 11Jahre alt mit Gehirntumor im Sterben liegend.
Frankfurter Tor, steigt noch Fräulein Schleife dazu.
Jetzt sind wir zwei Clowns in der Fastenzeit für eine Sterbende bereit.
Bereit?
Allzeit bereit?
Zumindest zu zweit
halb bei Verstand
zwei halbe – ein ganzer
auf zur Prinzessin vom Barfußland.
Planen, verwerfen,
Schnell musste es gehen
der Tod bleibt vor der Zeit nicht stehen.
Gestern der Anruf
heute der Weg
hoffentlich nicht zu spät!
I am sailing
over the rainbow
wir üben noch leise
zwei Ukulelen
kommen ständig aus dem Gleise
die SBahn fährt laut
wir singen leise.
Umsteigen nicht verpassen
nichts in der Bahn lassen
Fräulein Schleife und Friedl
are sailing away
to be near you to be free.
Wir kehren noch ein
auf zwei Tee
keinen Wein
Friedl am Tisch in Tüll und Seide
Aus der Toilette Fräulein Schleife jetzt auch in wild weißem Gewand
- sagt mal sind die zwei noch bei verstand
- wir werden fröhlich angelacht
„ na, Fasenacht verpasst?!“
„Ja, würden sie bitte ein Foto machen!“
uns ist so gar nicht zum Lachen.
wir gehen im Gleichschritt zusammen
da ist man weniger allein
und segeln fleißig über den Regenbogen
die Ukulelen diesmal auf dem Rücken
es ist zu kalt
es ist Februar
der Weg ist uns unklar
trotz moderner technik
zwei halbe verstande stehen da in seidnem Gewande
rot auf der Wange
im Herzen recht bange
sie war ein so fröhliches, lustiges Kind
gut das wir zwei beisammen sind
da ist die grüne Tür, für uns ein goldnes Tor zum Schloß der Prinzessin im Barfußland.
Jetzt sind wir da
klingeln
werden eingelassen
eine offene Tür, ein Teppich
kein Mensch
und Stille…
„ Oh, wir hätten sie anrufen sollen, sie ist schon ganz weggetreten!“
ja die Zeit läßt nicht mit sich reden
manche sagen sogar
sie ist gar nicht da
wie soll man auch reden mit etwas das nicht ist.
Wir
wir reden gerne mit Dingen die scheinen und nicht sind
auch mit dem Wind und den Segeln
„ vielleicht hier im Flur ein Liedchen nur?“
da kommt die kleine Schwester
schluchzt ,schreit?
sie ist acht
und verschwindet.
wir schauen uns an
zwei halbe Verstande
hier im Barfußlande
Der Anfang ist das Ende
im Großen wie im Kleinen
Dann kann aber doch auch das Ende der Anfang sein?
„kommt rein!“
mit einem weißen Bären so groß wie sie selbst im Arm
steht die kleine Schwester da
viellicht war es doch kein Schluchzen und schrein?
kann das sein
wir stolpern herein
wollen nicht die Brecher der Stille sein
vergessen im Flur was nach drinnen gehört,
zerstreut
Socken, Schuhe,Jacken,Gefühle
Wo oben und unten in all dem Gewühle
Zwei Beine draußen
eins drinnen
ich hab doch nur zwei
wem das dritte
ach Deins
Fräulein Schleife
ich begreife
nichts mehr
und denke
leer
Stille und Wärme
drinnen im Schloss
der Barfußprinzessin
Viele Menschen
und Ruhe
die Rosen, die besten
schon an der Tür überreicht den zwei Schwestern
der großen und
der kleinen
dazwischen bist Du
A…
Im Bett
dir zu Füßen die Mutter
mit Dir
noch nicht lange her
Du in ihr
Gemeinsam ,die Niederkunft
Jetzt kurz vor Deiner Wiederhinüberkunft.
Die Kleine Schwester, die Große
sind still und lächeln
alles hier auf leisen Sohlen
Barfußland
grad so als wäre ein Kind geboren.
Doch Du gehst
Ist es das was Du uns sagen willst
Hier und dort
Zeit und Raum
Leben ein Traum
lacht es ist Zeit
ich bin bereit
Wünsche Worte Werte
Was ist, bist Du
im Bett
Deine Familie
Freunde
und zwei Halbverständige staunende Clowns
die hier sein dürfen,
die Du gerufen
Dir zwei Lieder singen
Du uns das Leben bringend
M…, die kleine Schwester, acht
die gar nicht weint und schluchzt
uns hineinlässt in das Wunderzwischenhinüberland, an den Barfußstrand
Hält uns die Noten
somewere over the rainbow
ganz weit oben
to be near you to be free
Es ist Zeit, die nicht ist
vielleicht
Unser Dank Dir
das wir erleben durften das Sein bei Dir im Zwischenhier und gleich sterben
segeln übers Barfußmeer
to be near you to be free
Dank der Mutter, den Schwestern
E…
Geschenke überreichen, gib acht kleine Schwester, sie sind unsichtbar
dies erscheint ein wenig unwirklich , wahr.
Zauberteppich und hinausgeschwebt,
Im Flur, die Taschen,Sachen, Noten
Die Beine
Drei,zwei, jedem seine
Die Stille
Der Dank
Zurück ins Schuhsohlenpolter Land.
Halt
M…
rennt
herbei
umarmt uns
und winkt
„Wo ist der andere Clown?“ fragt die große Schwester
„Oh, – den haben wir im Schrank eingesperrt, ihm war so kalt, es ist ja Februar!“
A… , Samstag 18 Uhr zwischen großer Schwester und E… bist Du hinweggeschwebt.
Wir ziehen die Schuhe an
warten auf die SBahn
die Zeit
wird kommen wo auch wir
Deine Mutter,Schwester
E…
machen uns auf zum Strand vom Barfußland
Du weißt schon
to be…
hochachtungsvoll
Friedl