Gestern haben wir sie gequält unsere Teenager, wovon der eine noch nicht ganz drin ist im pubertären Qualvergnügen! Weg von den Geräten, hinaus in die Kälte und dann an den Familientisch. Wie hießen die heiligen Drei Könige, was haben sie gebracht und wofür stehen sie?
Dieter,Stefan und Peter. Weihrauch ,Gold und Safran.
Darauf hin gab es nach dem gemeinsamen Abendessen, was aus gemein wenig Fleisch bestand und beunruhigend viel Salat, einen einstündigen Lesevortrag über die Heiligen Drei.
Sehr interessant, und besänftigte auch meine Erschütterung über das kulturelle Unwissen unserer Kinder. Wofür Geschichte um Geschichte gelesen, erzählt,gebastelt,Bilder aufgestellt,Bräuche versucht zu halten?- für Dieter,Stefan und Peter – Weihrauch,Gold und Safran – Gucci GlitzerGlitzer ( dieser Geheimcode mag so manch einem Teenager Elternteil bekannt sein) ?!
Zurück aus dem Süden,Zitronen und Mandarinen frisch vom Baum,Große Berge besten Humus unter den Olivenbäumen verteilen, jeden Tag Wind um die Nase,Sonne und Holzfeuerrauch,Wandern durch Weiten.
Die Zeit dazwischen, dazwischen verbringen, nichts sehen von der Welt, es im Innern tüchtig rumoren zu lassen, um dann zurück zu kommen und freudiges Erstaunen über das was da hinaufsteigt aus dem zurechtrumorten.
Schon seit einigen Jahren nehme ich mir an Sylvester lediglich vor mir nichts vorzunehmen und bin jedes mal erstaunt mit welchem Elan sich in mir doch die Vorsätze gebildet haben.
Zurück in Berlin: erst mal einen Instagram Account starten, den Sprung in den Bilder Dschungel wagen.Ich muss sagen es hat Suchtpotenzial, aber hier baue ich auf meine natürlichen Abwehrkräfte gegen zu viel Information, mögen sie mich nicht verlassen! Meine Jungs haben mir geholfen, erste Machetenschläge ins Dschungelunterholz für mich geschwungen.
Was noch? – nicht mehr so viel arbeiten, weil sie so schön ist die Arbeit merke ich nicht wenn das Limit erreicht ist und wundere mich stets das keine Zeit da ist Menschen zu treffen.
Also, Menschen treffen.
Den Arbeitstisch mal leer haben, Platz für Computer,Stift und Pinsel, nicht immer nur die Stoffberge und Nähmaschinen. Mehr Werbung für die Puppenkurse ( ich bin so eine grauenhaft schlechte Werberin).
Gestern Abend mit dem Jüngsten vor Instagram verschwunden, auf unglaublich Ordnung und Klarheit ausstrahlenden Wohndesigns gelandet und dann der Glanz in seinen Augen ” Mama, das sieht schön aus!” – er soll es auch schön haben, hier und jetzt und nicht erst später. Hinüber gesprungen über den eigenen ewigen Verwertungsschatten und Wohnung umgestalten. Der Kühlschrank, schon seit Jahren ohne Griff,Licht und Fächer, ich hatte den Ehrgeiz ihn zu behalten bis er ganz kaputt, dann erst einen neuen, doch wenn meine Kraft mich nicht mitten im Sprung über den eigenen Schatten verlässt, dann Ade alter Kühlschrank, krumme Lampen, riesen Röhrendinosaurierglotze, ciao bella, all ihr alten brauchbaren, verstaubten, funktionierenden Dinge – Ade.
Doch vielleicht stürze ich ab mitten im Sprung und kann somit weiterverwerten.
Ewiges Ringen mit der Fessel der Dinge!
Was bringt Euch das neue Jahr?
… ach ja, und die virtuelle Inkontinenz wollte ich auch beheben.Ihr habt es sicherlich bemerkt, der 24.Dezember ist erst am 7. Januar erschienen, mal wieder kein Zugang, Gebrechen auf meiner Website, Altersschwäche… und doch gehört sie schon irgendwie dazu, zu 1000Rehe, diese Ungewissheit, der Überraschungsfaktor… dafür habe ich ja jetzt Instagram, verlässlich, frisch und noch ein bisschen unheimlich …