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Ostergeschichte 2021

Ein gesegnetes Osterfest Euch allen und hier nun die Ostergeschichte, nehmt Euch etwas Zeit, es sind einige Worte.

Fräulein Schleife und Friedl und Lisa und Ostern

Fräulein Schleife und Friedl sind Cousinen und wohnen in einem  sehr alten Schrank auf einem alten Dachboden. In einem Land nach unserer Zeit.

 In diesem Schrank gibt es viele Schubladen , Fächer und Türen , fast hätte ich geschrieben mit dicken Schlössern davor, doch das stimmt gar nicht, denn in der Zeit in der der Wohnschrank von den beiden steht, gibt es gar keine Schlüssel  und Schlösser mehr. Ja wirklich, auch wenn es schwer für Dich zu glauben ist, irgendwann zwischen 2050 n Chr haben sich die Schlüssel aufgelöst, auf der ganzen Welt gab es nur noch offene Türen die fröhlich im Wind klapperten. 

Keine Tür ließ sich mehr verschließen. 

Zuerst waren die Menschen sehr beunruhigt, doch mit der Zeit gewöhnten sie sich daran und saßen beieinander und lauschten dem Konzert der im Wind klappernden Türen.

 Das gefiel ihnen sehr gut, es war eine schöne Abwechslung, denn etwa zeitgleich mit dem Verschwinden der Schlüssel wurden die Bildschirme sehr unruhig, verschwommen und unzuverlässig. Die Handys gingen an und aus, gerade wie es ihnen gefiel , mitten in wichtigen Telefonaten, zack aus.

 An der Börse, bei großen Transaktionen schliefen die Computer ein, auf dem Bildschirm erschien der Schriftzug „Gute Nacht“, „ weißt Du wieviel Sternlein stehen an dem großen Himmelszelt?…“ erklang ,und aus, nichts ging mehr. 

   Auf den Bildschirmen der großen Konzerne tanzten die Zahlen Schwanensee und Nussknacker und keine einzige Zahl fand mehr an ihren Platz im großen System zurück. 

Ihr könnt Euch vorstellen was für ein Durcheinander auf der Welt herrschte… doch all das ist eine andere Geschichte.

Blicken wir zurück in den alten Schrank auf dem Dachboden in einer Welt nach unserer Zeit.

Es schaut fast so aus als hingen dort nur zwei Kleiderbündel an ihren Haken. Das eine recht gelb und gold das andere grün und kariert. Doch wenn Du Dir ein bisschen Geduld gibst wirst Du sehen in den Kleidern stecken zwei Wesen die zuweilen sehr durchsichtig sind, dann aber wieder ganz fest werden, wie zwei echte Menschen, nur ,dass sie im Gesicht statt einer Menschen Nase ,große schöne rote Clownsnasen haben. Sie schwingen sich hin und her an ihren Kleiderhaken, nach rechts und überkopf, das die Röcke fliegen, gut, der von Friedl fliegt nicht, sie mag sehr gern sehr enge Röcke, aber der Rock von Fräulein Schleife flattert wild und rutscht ihr ganz vom Körper. Das stört sie aber nicht die Bohne, sie wünscht sich einfach schnell einen neuen Rock herbei und schon trägt sie einen neuen Rock, der schwingt noch wilder und weiter. 

Die Beiden, nennen wir sie der Einfachheit halber und der Korrektheit wegen, Clowns, haben so einige unerklärliche Fähigkeiten die ihnen im laufe der Geschichte noch sehr von Nutzen sein werden.

Der erste Rock von Fräulein Schleife liegt nun gelb und schwarzgepunktet in der Schrankecke, erst still, wie es sich gehört für einen heruntergefallenen Rock.

 Bald beginnt er zu zucken und zappeln und fliegen und stauben, er wirbelt und ruft:

 „ Ja Sapperlot! Schnunzsaxenfoxenschnutzloch!!!Ich habe so ein schönes Abendteuer geträumt und ihr zwei weckt mich einfach auf!!!“, noch ein gewaltiges Schnauben ganz als käme es von einem Pferd, dann liegt er wieder glatt und ruhig am Schrankboden, der Rock, und auf dem Rock sitzt Lisa.

 Du würdest sie für eine gewöhnliche Puppe halten, eine brave mit zwei braunen Haarschnecken über den Ohren, einem getupften Kleid mit besticktem Kragen und einem sehr lieben Gesicht. Aber laß Dich nicht täuschen, sie ist das Frechste und Wildeste, dass Du Dir nur vorstellen kannst.

„ Oh“ sagt Fräulein Schleife „ Sapperlot „ sagt Friedel, „ das war wirklich sehr gastunfreundlich von uns“, sagen beide,„ aber wir hatten keine Lust mehr nur im Schrank zu hängen und Kleiderbündel zu spielen, wir wollten ein wenig uns lüften“

„ Lisa, was hast Du geträumt, gab es da einen schönen Prinzen in deinem Traum, sollen wir ihn retten und heiraten?“ fragt Fräulein Schleife

An dieser Stelle muss ich Dir schnell erklären, dass Fräulein Schleife noch unverheiratet ist und einen Mann sucht, darum legt sie auch so großen Wert darauf, das ich sie die ganze Zeit Fräulein Schleife nenne und nicht einfach nur Schleife, was ganz schön kompliziert ist, denn Du kannst Dir vorstellen, wenn ich mir all die „Fräuleins“ sparen könnte ,wieviele Buchstaben ich dann nicht schreiben müsste und wieviele andere Buchstaben ich statt dessen schreiben könnte…

„ja“ sagt Lisa „ in meinem Traum gab es einen Prinzen, er war so groß und schön und jung und unverheiratet, dass er nicht auf ein gewöhnliches Pferd passte, er ritt auf drei Pferden übereinander und noch immer schleiften seine Füße auf dem Boden, dass er ganz viel Hornhaut an seinen Füßen hatte, fast wie Hufe sahen sie schon aus!“

„ Igittigitt, ich will doch keinen Hufprinz haben“ sagt da Fräulein Schleife

„ vielleicht ist da ja noch was auszurichten und wir können seine Füße retten, wann war Dein Traum Lisa?“ fragt Friedl

„ irgendwann in dieser komischen Zeit, als die Menschen noch Schlüssel und Geld hatten und ganz krumme Rücken weil sie immer auf ihre Handys starrten ,um ihre Köpfe nicht vor Langeweile abfaulen zu lassen!“

„ Oh nee, da will ich nicht hin in die Zeit, da ist alles so mühsam und ernsthaft, nee lass mal den Prinzen mit seinen Hufen selbst zum Pferd werden und such Dir lieber einen anderen Mann Fräulein Schleife!“  sagt Friedl

„ aber Friedl, so schlimm war die Zeit auch nicht, weißt Du noch wie wir damals in den Krankenhäusern die Menschen besuchten und was für wunderbare Abendteuer wir mit ihnen erleben konnten, erinnerst Du Dich an die Kuh mit den 10 Beinen… und stell Dir mal vor Deine Füße würden zu Hufen werden und Du bist eigentlich ein wunderschöner Prinz, ganz lang und zärtlich und zuckersüß und wohlriechend und weichherzig, ach…“

„Also wenn ihr mich fragt“ meldet sich Lisa zu Wort „ ich würde es wagen mich zurück in diesen Traum zu träumen mit Euch, und den Prinzen zu retten, ihr könnt Euch ja gar nicht vorstellen wie doll dieser Traum nach Abendteuer gerochen hat und ihr wißt ich bin nicht zimperlich und habe schon manches Abendteuer bestanden, doch so abenteuerlich hat es noch nie gerochen, sogar ein bisschen gruselig!“

„ vielleicht auch ein bisschen schrecklich?“ fragt Friedl

Lisa denkt nach… : „ ich würde sogar sagen es hat ein bisschen nach Revo…“

Friedl unterbricht sie ganz aufgeregt „ Revolution, hat es ein bisschen nach Revolution gerochen?“

„Ja“ ,sagt Lisa

„ Dann bin ich dabei, ich liebe Revolutionen!“ruft Friedl

„ Und ich liebe Prinzenretten!“ singt Fräulein Schleife

„Abgemacht“ sagen alle drei mit Handschlag.

Und so legen sie sich auf den Schrankboden, um einzuschlafen und zurück in Lisas Traum zu kommen. Gegenseitig singen sie sich in den Schlaf.

“Weißt Du wieviel Prinzen reiten in einer andren Zeit ?

 Weißt Du wieviel Revolutionen warten , weg ganz weit ?

Und wieviel Träume sind, zur gleichen Zeit?”

Still ist es im Schrank ,nur der Staub weht leise um zwei rote Clownsnasen und eine kleine Puppennase und bewacht den Schlaf der drei, das er schön tief wird und sie zurück in Lisas Traum fallen können.

„Saperlott! Schnunzsaxenfoxenschnutzloch !! wer weckt mich denn jetzt schon wieder!“ ruft Lisa ganz zerzaust, richtet sich auf und schaut um sich.

 Neben ihr liegen Fräulein Schleife und Friedel ganz in einander gewurschtelt und schnarchen ein Konzert.

 Auf dem staubigen Boden sind deutliche Hufspuren zu erkennen und jetzt erinnert sich Lisa, daß sie ja zurück in den Traum wollte, der so köstlich nach Abendteuer roch. 

„ hej, ihr zwei Schlafmützen!“ brüllt sie , „ aufstehen! Sonst verschlaft ihr noch den ganzen Abendteuertraum!“ mit ihren kleinen Puppenfüßen trampelt sie ein bisschen herum auf dem Friedel – Fräulein- Schleife-Wurschtelhaufen.

 Dieser beginnt sich sofort zu bewegen und ruft

„ Prinzenretten!“

 „Revolution!“

 sofort stehen beide auf verstaubt , zerknittert und aufgeregt

„ sind wir angekommen in Deinem Traum, Lisa?“ fragt Friedl

„ ist es der richtige Traum, ist der Prinz noch da?“ will Fräulein Schleife wissen.

„ jetzt mal ganz ruhig, hier sind Hufspuren und meine Nase riecht ganz deutlich Abendteuer, und meine Nase hat mich noch nie getäuscht, folgt mir !“

Das lassen sie sich nicht zweimal sagen und schon folgen die drei den Hufspuren.

Die staubige Straße führt durch eine braungraue Landschaft, nur hier und da ein kleiner Grashalm.

Plastiktüten flattern im Wind an den Zweigen . 

Riesige Felder so weit das Auge reicht und über die Felder fahren gigantische Maschinen wie von Geisterhand, ganz ohne Fahrer hin und her und her und hin und sprühen und sähen und machen viel Krach. Hier und da ein kahler Baum auf dem ein müder Vogel sitzt und nicht viel mehr als ein gähnendes“ Piep“ über den Schnabel bringt, an fliegen gar nicht zu denken.

Aus vollem Halse beginnt Fräulein Schleife zu singen „ Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt, er sähet und pflüget und egget das Land!“

Friedel ergreift einen Stock der am Wegrand liegt, setzt ihren roten Hut darauf und marschiert voran, beginnt auch das Märzbauernlied zu singen und zu hüpfen. 

Auch Lisa versucht kräftig mit zu singen und zu rennen. Denn wenn Fräulein Schleife einen Schritt macht, macht Friedl zwei und Lisa muss fünf machen, fünf sehr große Schritte, fast Sprünge.

So ziehen sie die Straße entlang, den Hufabdrücken folgend. 

„ Stop !“ruft Fräulein Schleife ganz aufgeregt „ ich rieche Prinzengedanken, ganz nah, oh und mein Herz schlägt so wild und die Schmetterlinge in meinem Bauch wachen auf!“

„ Hatschi!!!“ Friedl niest so laut, dass Lisas Frisur noch mehr durcheinander gerät

„ Ein eindeutiger Beweis, wenn Fräulein Schleife Prinzen riecht, dann verliebt sie sich und wenn sie sich verliebt dann muss ich niesen, das war schon immer so, der Prinz kann nicht mehr weit sein!“

Und wirklich, Du hättest es sehen müssen, wie die drei dort stehen mitten auf der staubigen Straße und ihnen entgegen, genau auf dieser Straße kommt ein seltsames Gebilde geritten. Drei Pferde übereinander, das unterste Pferd hebt seinen rechten Huf, dann das zweite und dann das dritte, dann hebt das unterste Pferd seinen linken Huf, dann das zweite und dann das dritte, furchtbar Mühsam diese Vortbewegungsart. Und auf dem dritten Pferd sitzt der Prinz, ganz krumm und erschöpft. Der Rücken gebeugt und seine langen Beine schleifen durch den Staub.Und wirklich, sie sehen schon fast wie Hufe aus. In seinen Händen hält er ganz vorsichtig ein kleines Häuflein, dass  von so weit weg nicht zu erkennen ist. Der Kopf hängt so tief, dass Fräulein Schleife befürchtet er könnte jeden Augenblick auf die Straße fallen, da bleibt sie stehen und läßt selber den Kopf hängen.

Auch Friedl und Lisa bleiben stehen . Alle drei werden bei diesem mühsamen Anblick so traurig ,dass ein paar Tränen in den Staub tropfen.

Da stehen sie und schauen und wissen nicht weiter.

„ Was für ein Trauerkloß!“ flüstert Friedl

„Ja!“ flüstert Fräulein Schleife zurück „ die Schmetterlinge in meinem Bauch sind wieder eingeschlafen und mein Herz ist ganz still!“

Jetzt können sie den Prinzen ganz deutlich sehen, nach einer Ewigkeit scheint es ihnen. Die drei Pferde kommen zum stehen, doch der Prinz hebt nicht den Kopf, er seufzt nur leise und spricht:“Ach, ach, ach!“ dann macht er eine entsetzlich lange Pause, Lisa beginnt schon ganz zappelig zu werden, da spricht der Prinz wieder „ ach, ach, ach… ach!“

„Sapperlott, Schnunzsaxenfoxenschnutzloch !“ ruft Lisa aus vollen Lungen, „ kannst Du noch was anderes sagen!? Und damit Du es weißt , wir sind gekommen um Dich zu retten, aber damit wir unser Vorhaben auch durchführen können musst Du schon ein wenig Kooperieren!“  

Du wirst Dich jetzt sicherlich ein wenig wundern, warum Lisa so komisch spricht und Worte wie Kooperieren benutzt, dass hat sie von den Eltern der Kinder gelernt mit denen sie spielt, die benutzen so seltsame komplizierte Wörter um ihre Kinder zu langweiligen Dingen zu zwingen und da hat sich Lisa gedacht, das funktioniert bei dem Prinzen vielleicht auch.

„ Ach , ach , ach, das ist ja meine Schmach, ich spielte so gern Schach und dann habe ich kooperiert und jetzt kapier ich gar nichts mehr, schaut her das Nest ist leer!“

Wie Fräulein Schleife den Prinz in Reimen sprechen hört, werden langsam die Schmetterlinge in ihrem Bauch wieder wach und mit dem Erwachen der Bauchschmetterlinge bei Fräulein Schleife regt sich die Revolutionshand bei Friedl, schnellt mit geballter Faust in die Luft und aus ihrem Mund ertönt : „ nieder mit dem Ach, wir werden alle wieder wach!“

„ Nieder mit dem Ach wir werden alle wieder wach!“ fallen nun auch Fräulein Schleife und Lisa in den Sprechchor ein und selbst die Pferde rufen mit und die müden Vögel auf den Bäumen zwitschern „ nieder mit dem Ach, wir werden alle wieder wach!“

plötzlich muss Friedl so laut niesen das ihr roter Hut von der Stange fällt, da hebt der Prinz seinen Kopf ein ganz klein wenig, gerade so viel, um in Fräulein Schleifes blaue Augen zu sehen.

„ Seht her, seht her,“ spricht der Prinz „ das Osternest ist leer!“

Da schweigen wieder die Pferde und die Vögel auf den Bäumen und auch die Würmer im Boden, die gerade mit einfallen wollten in den Revolutionsruf klappen ihre Münder zu und kauen weiter still  Erde.

„ Wie kam das nur?“ fragt Fräulein Schleife

„ Wenn ich das wüßte , ich nicht so traurig seien müsste!“ antwortet der Prinz und ein großes Lächeln zieht sich über sein nicht mehr ganz so müdes Gesicht.

Friedl stupst Lisa in die Seite: „ warum grinst der Prinz, sagt aber das er traurig ist!“

„ na weil bei dem auch gerade die Schmetterlinge wach werden wenn er Fräulein Schleife ansieht!“

„ Aha, verstehe.“ sagt Friedl

„Morgen schon ist Osterfest, doch leer das Nest. Kein Ei zu sehn nicht fern noch nah, so ists nun schon im dritten Jahr!“

„ Häh?“ fragt Friedl, „versteh ich das richtig, ihr habt seid drei Jahren kein Ostern mehr gefeiert?“

„ so ists, oh ach!“ antwortet der Prinz

Lisa platzt langsam der Kragen sie zappelt und hüpft :“ Prinz, kannst Du vielleicht auch mal nicht reimen, einfach ganz normal sprechen, das geht dann ein bisschen schneller. Wir sind schließlich in einem Traum und der kann jeder Zeit beendet werden und dann können wir Ostern nicht retten und Du musst weiter ach ach ach sagen. Wir brauchen Fakten Fakten Fakten!“

„ Häh? „ rufen Fräulein Schleife, Friedl, der Prinz und die Pferde aus einem Mund.

„ ach, oh, also, Fakten, ist wieder so ein blödes Wort von den Kindereltern, vergesst es einfach, Prinz was ist passiert, wir müssen alles wissen, damit wir Ostern retten können“

„ Die Menschen haben den Ostergeist, der sich als Osterhase verkleidet hat schwer verärgert, er streikt.“ spricht der Prinz ,ganz ohne zu reimen, was Fräulein Schleife, ganz still im geheimen ein bisschen schade findet. 

Der Prinz spricht weiter:“ Der Ostergeist und ich, wir spielten gemeinsam Schach und nie konnte einer gewinnen, und weil sowieso keiner von uns gewinnen konnte haben wir gar nicht mehr so sehr auf das Spiel geachtet und uns unterhalten beim Schachspiel und da habe ich so einiges erfahren über die Menschen vom Ostergeist. Früher da konnte der Ostergeist noch als richtiger Geist erscheinen und die Menschen haben ihn sehr verehrt, sie bauten ihm Nester wunderschöne Kunstwerke mit Blumen und Blattwerk und Federn und viel Dank darinnen und Versprechen seine Gaben zu ehren und ihr Wort hielten sie immer. Ostern war ein großes Fest, nach dem Bau der Nester saßen die Menschen still in ihren Häusern bei Kerzenlicht und warteten auf den Ostergeist. Dieser erschien pünktlich um Mitternacht in seiner wahren Gestalt, doch wie diese Gestalt aussah kann ich Euch nicht sagen, die hat er mir nie verraten, ich kenne ihn nur in seiner Hasengestalt die er erst viel später annahm. In jedes der Nester legte er ein buntes Ei, dass er über das Jahr hinweg mit Zaubersprüchen und guten Wünschen bemalt hatte, so das es dem Menschen der es aß all diese Kräfte schenkte ,die der Ostergeist ihm aufgemalt hatte. Und der Ostergeist wusste ganz genau welche Wünsche welche Gaben jeder Mensch brauchte, auch wenn sie den Menschen aufs erste nicht ganz behagten.

Und so war es den Menschen mit dem Osterfest jedes Jahr von neuem möglich aufzuwachen  und im Frieden miteinander zu leben. Doch wie die Menschen so sind war ihnen ein Ei nicht genug und sie fingen an selber Eier zu bemalen und sogar Eier aus Schokolade herzustellen und Gold und Edelsteinen und was ihnen alles so einfiel. Zuerst dachte sich der Ostergeist, das ist ja gar nicht schlecht, dann habe ich nicht mehr soviel Arbeit und die Menschen wurden sehr fleißig und der Ostergeist etwas fauler. Aber die Ostereier verloren ihre Wirkung weil die Menschen zu viele von ihnen aßen, das einzige was blieb von den Eiern waren schreckliche Bauchschmerzen . Gut Bauchschmerzen sind auch Kräfte, aber diese Kräfte schmerzen sehr und die Menschen verstehen sie nicht und irgendwann hatte der Ostergeist die Nase voll und sagte „ich streike!, ohne mich ich spiele nicht mehr mit, die Menschen sollen solange Bauchschmerzen haben und müde sein bis jemand kommt der sie rettet, doch frag mich nicht, Prinz wie das gehen soll, ich weis es nicht.“ So sprach der Ostergeist .Vor meinen Augen  löste er sich in absolute Unsichtbarkeit auf und ich saß da ganz allein mit dem Schachbrett. Und wo der Ostergeist eben noch gesessen hatte lag dies leere Nest.“

„ wow!“ flüstert Fräulein Schleife

der Prinz erzählt weiter:“ ich machte mich sofort auf den Weg zu den Menschen und erklärte ihnen, dass sie aufhören müssten so viele Eier zu essen und zu produzieren und das dann auch ihre Bauchschmerzen aufhören würden und sie wieder wirkliche Wundereier in ihren Nestern finden würden , da lachten die Menschen mich aus und luden mich ein von ihren köstlichen Eiern zu kosten. Die waren so unvorstellbar köstlich, dass ich nicht aufhören konnte und den Menschen recht gab und gegen die Bauchschmerzen erfanden die Menschen Pillen, dann gingen die Bauchschmerzen weg aber eine große Lust nach Ostereiern kam, dann aß ich wieder Ostereier und dann wieder die Bauchwehpillen und so geht es immer weiter und so habe ich kooperiert mit den Menschen und jetzt weiß ich nicht mehr weiter, ich bin so müde, ach, so sehr müüühhh!“

da kippte der Prinz vornüber und  schnarchte tief und verzweifelt. 

Fräulein Schleife streichelte ganz zart über den Prinzenrücken .

Friedel stimmte den Revolutionsruf an : „ nieder mit dem Ach wir werden alle wieder wach, nieder mit den falschen Eiern!“

Da erhob sich aus dem Boden ein riesengroßer Hase der seine Gestalt verlor und wieder annahm und wieder verlor und hob Lisa, Friedl und Fräulein Schleife auf seine großen Ohren und flog mit ihnen über die kargen Felder und sagte zu Fräulein Schleife :“ Deine Liebe wird die Menschen retten.“ dann wandte er sich zu Friedl „ Dein Mut  wird die Menschen retten“ und schließlich zu Lisa: „ Dein Sapperlot  Schnunzsaxenfoxenschnutzloch! wird ab heute der mächtigste Zauberspruch der  Welt sein, schrei ihn den Menschen entgegen sei frech und ärger sie damit, das wird ihnen gut tun!“

Hatschi – ein Staubkorn hatte Friedl ganz fürchterlich in der Nase gekitzelt, oder waren es die Bauchschmetterlinge von Fräulein Schleife ?

Alle drei wachten auf in ihrem Wohnschrank in einer Zeit lange nach unserer Zeit und ein kleines Türchen im Schrank klapperte ganz besonders lieblich und als es ganz aufschlug sahen sie das Nest aus des Prinzen Hand im Fach liegen und in dem Nest ein Ei, ganz bunt mit Zaubersprüchen bemalt und das Ei verlor seine Gestalt und nahm sie wieder an und pulsierte so hin und her.

ENDE

   Ja, ABER ! wirst Du jetzt sagen, dass ist doch kein richtiges Ende! Sapperlot Schnunzsaxenfoxenschnutzloch! Hat Fräulein Schleife den Prinzen geheiratet, waren seine Füße wirklich zu Hufen geworden, funktionierte die Revolution von Friedl, wurden alle wach und hörten auf so übermäßig viele Eier zu produzieren und zu essen und was war das für eine Geschichte mit der Kuh mit den 10 Beinen und was für Kräfte hatten Fräulein Schleife und Friedl noch und die anderen Abendteuer von Lisa?! Da hast Du absolut recht, es ist überhaupt kein richtiges Ende, das stimmt. 

Doch es war ja ein Traumabendteuer und Du weißt wie empfindlich Träume sind, sie hören plötzlich auf und so gerne hätten wir sie zu ende geträumt. 

Versuch doch auch mal Dich in den Schlaf zu singen und vielleicht kommst Du dann mitten in den Traum zu Fräulein Schleife ,Friedl ,Lisa ,dem Prinzen und dem Ostergeist und erfährst wie es weiter geht.